Seit den Beschlüssen der Vertreterversammlungen im Juni 2019 existiert rückwirkend zum 01.01.2019 die neue VR Bank in Holstein eG.
Das Geschäftsjahr 2019 war geprägt durch die Fusionsarbeit und das Zusammenwachsen der ehemaligen Raiffeisenbank eG Bad Bramstedt Henstedt-Ulzburg und der Volksbank Pinneberg-Elmshorn eG. Angefangen mit Vertreterinformationsabenden in den einzelnen Regionen bis hin zur Projektarbeit in verschiedenen Fachgruppen, um die Produkte, Prozesse und Strukturen „unter einen Hut“ zu bringen. Besiegelt wurde die Fusion mit Eintragung der VR Bank in Holstein in das Genossenschaftsregister am 11.10.2019. Bereits im Frühjahr 2019 kam es noch zu besonderen Jubiläen: die Raiffeisenbank eG feierte ihren 100. und die Volksbank Pinneberg-Elmshorn ihren 150. Geburtstag. „Wir danken unseren Mitgliedern und Kunden, dass Sie uns oft schon über Generationen hinweg die Treue halten.“ berichtet Uwe Augustin, Vorstand der VR Bank in Holstein. „Darüber hinaus entspricht es unserem genossenschaftlichen Grundgedanken, für die örtlichen Vereine, Schulen und gesellschaftlichen Institutionen ein zuverlässiger Kooperationspartner zu sein“, so Augustin. Im Jahr 2019 flossen über 195.000 Euro an Spenden und weitere 90.000 Euro als Sponsoringetat in das gesamte Geschäftsgebiet der VR Bank in Holstein. „Dazu kommt noch das Engagement unserer Bürgerstiftung VR Bank in Holstein mit über 130.000 Euro an Spendenvolumen. Auch hier feierten wir im Jahr 2019 ein Jubiläum, um genau zu sein das 10.!“, führt Uwe Augustin weiter aus.
Die VR Bank hat ein erfolgreiches erstes Jahr hinter sich. Mit der VR Bank-Mannschaft von derzeit über 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 27 Geschäftsstellen und einem Geschäftsgebiet entlang der Autobahnen A23 und A7 blicke man zuversichtlich in die Zukunft, ist es vom Vorstand zu hören. Die Bilanzsumme der fusionierten Bank beträgt zum Jahresende 3,05 Mrd. Euro. Die VR Bank in Holstein betreut rund 120.000 Kunden im gesamten Geschäftsgebiet. Die gute wirtschaftliche Entwicklung ist erneut auf das zweistellige Wachstum im qualifizierten Firmenkundengeschäft und der Immobilienfinanzierung zurückzuführen. „Darauf sind wir unter Berücksichtigung der aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen und des anhaltenden Niedrigzinsniveaus besonders stolz.“, berichtet Ingmar Kampling, Vorstand der VR Bank in Holstein, „Mit einem Betriebsergebnis vor Steuern in Höhe von 29 Mio. Euro und einer weiteren Steigerung der Mitgliederzahlen um ca. 800 neue Mitglieder auf insgesamt 54.224 Anteilseigner per Ende 2019 brauchen wir uns nicht zu verstecken.“
Und doch müssen sich die Mitglieder in Geduld üben, was die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr angeht. „An unserer geplanten Ausschüttung in Höhe von 4,5 % halten wir vorerst fest. Jedoch nehmen wir die Erwartungshaltung der Aufsichtsbehörden ernst, zunächst keine Dividendenzahlungen aufgrund der aktuellen Krisensituation und den noch nicht absehbaren Folgen vorzunehmen. Genaueres werden wir in den kommenden Wochen erfahren. Unsere Vertreterversammlung wurde vorsorglich bereits auf Oktober dieses Jahres verschoben“, berichtet Vorstand Ingmar Kampling.
Doch von einer drohenden „Bankenkrise“ kann bisher keine Rede sein. Es handelt sich um eine vorsorgliche Maßnahme seitens der BaFin. „Denn niemand kann heute vorhersagen, wie viele Unternehmen durch den Corona-Lockdown wirtschaftlich nicht wieder auf die Füße kommen“, berichtet Uwe Augustin aus dem Vorstand, „Aktuell sind wir in unserem Haus und auch nachgelagert durch die weiteren Sicherungssysteme des Finanzverbundes sehr gut aufgestellt.“, so Augustin weiter.
Die Corona-Pandemie traf die Genossenschaftsbank, wie viele andere Wirtschaftsteilnehmer auch, völlig überraschend. „Zur internen Organisation und Bewertung der aktuellen Lage etablierten wir umgehend ein Krisenteam, welches seitdem die Corona-Entwicklungen genau beobachtet und die Folgen für unser Haus bewertet,“ erzählt Vorstand Stefan Witt. So hat die Pandemie auch für die VR Bank spürbare Auswirkungen.
„Im März haben wir 19 unserer vormals 29 Standorte vorübergehend geschlossen. Das Kundenverhalten hat sich in Richtung einer Vielzahl an Online-Transaktionen verlagert. Dieser ohnehin fortschreitende Trend hat sich in allen Altersgruppen unserer Kunden weiter manifestiert“, weiß Stefan Witt zu berichten.
Dieser Umstand führte u. a. dazu, dass zwei Geschäftsstellen der VR Bank in Holstein auch nach der akuten Pandemie-Phase geschlossen bleiben: Wakendorf II und Weddelbrook. „In Weddel-brook hat auch das auslaufende Mietverhältnis zur Entscheidung beigetragen, weil diese Filiale, wie auch Wakendorf II, unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und der rückläufigen Kunden-frequenz nicht mehr weiter zu betreiben waren“ so Andreas Jeske, Vorstand der VR Bank in Holstein. In Wakendorf II ist man in Gesprächen mit der Gemeinde für eine mögliche Nutzung des Gebäudes, welches sich im Eigentum der Bank befindet. „Wir freuen uns, wenn unsere Im-mobilie in der Gemeinde weiter genutzt werden könnte“ so Jeske.
Jedoch ist vom Rückzug aus der Fläche nichts zu spüren, investiert die VR Bank in Holstein doch aktuell rund 2,5 Mio. Euro in ein Neubauprojekt in Bönningstedt. Dort entsteht ein Mehrfamilienhaus mit integrierter VR Bank Geschäftsstelle im Erdgeschoss des Gebäudes.
Dieser Standort ist einer von aktuell 27 Geschäftsstellen der VR Bank in Holstein, die mit Personal besetzt sind. Dazu existieren noch 22 weitere Selbstbedienungsbereiche, die durch technische Geräte vor Ort die Bargeldversorgung in der Region sichern und Möglichkeiten zur Erledigung der Bankgeschäfte anbieten, beispielsweise Kontoauszüge ziehen oder Überweisungen tätigen.
Darüber hinaus werden die digitalen Zugangswege der VR Bank stets weiter ausgebaut.
„Wir stellen fest, dass die Online-Aktionen unserer Kunden seit Beginn der Coronavirus-Pandemie deutlich ansteigen.“, erzählt Andreas Jeske, „Im April verzeichneten wir über 42.000 Online-Aktivitäten unserer Kunden. Darunter fallen sämtliche Vorgänge, die über das OnlineBanking abgewickelt werden können.“ Es sind auch mittlerweile vermehrt Mitglieder und Kunden, die über 60 Jahre alt sind, die ihre Bankangelegenheiten von zu Hause aus erledigen. „Vor allem im Wertpapiergeschäft konnten wir diesen Trend der letzten Monate erkennen.“, führt Andreas Jeske aus. Hier ist die Zahl der Online-Nutzer gemessen an der Gesamtanzahl von 35 % per Ende 2019 auf aktuell über 70 % angewachsen. Diese hohe Nutzungsquote wird sich voraussichtlich auch nicht mehr verändern: wer möchte schon die fertig eingerichtete und erfolgreich genutzte Online-Abwicklung wieder aufgeben?
Festzustellen ist dieser Trend auch bei der Betrachtung von Überweisungen und Lastschriften. Die Anzahl der Online Transaktionen hat deutlich zugenommen, während der Weg über die Filiale oder das Selbstbedienungsterminal rückläufig ist. „Besonders attraktiv für unsere Mitglieder und Kunden ist das Mobile Banking. Bankgeschäfte sind nicht mehr ort- und zeitgebunden. Diesen Vorteil kennen wir bereits aus vielen anderen Lebensbereichen“, sagt Andreas Jeske.
Auch die Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen hat sich entsprechend verändert. „Wir haben schnell gemerkt, wie einfach und sicher wir über Web- und Videokonferen-zen anstatt persönlicher Meetings kommunizieren können“, erzählt Stefan Witt, „Das ist zwar im wahrsten Sinne des Wortes ‚auf Abstand‘, aber doch Realität geworden. Dennoch streben wir für die Zukunft wieder das persönliche Miteinander an. Das ist etwas, was uns von vielen anderen unterscheidet: die Persönlichkeit und der partnerschaftliche Umgang mit unseren Mitgliedern und Kunden.“