Am Mittwoch, 2. Juni fand, aufgrund der Corona-Pandemie, zum 2. Mal die Vertreterversammlung digital per Livestream-Übertragung statt. War dies vor über einem Jahr noch eine nahezu undenkbare Variante, so spürte man hinter den Kulissen bereits Routine im Umgang mit Ton, Technik und Regie. Um den Vertreter*innen der VR Bank in Holstein neben den formalen Beschlüssen und Berichterstattungen ein Gefühl des Beisammenseins und der Nähe zu vermitteln, wurden mehrere eigene Videoclips, in denen verschiedene Mitarbeiter*innen der Bank mitwirkten, während der Versammlung abgespielt.
Stefan Witt, Vorstandsmitglied der VR Bank in Holstein, berichtete in seinem Vortrag zur Geschäftsentwicklung der Bank von einem weiterhin stark wachsenden Kreditgeschäft: „Treiber hierfür sind das erfolgreiche Firmenkundengeschäft und die ungebrochen hohe Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen. Das niedrige Zinsniveau begünstigt diesen Effekt.“
In der VR Bank in Holstein werden mittlerweile betreute Kundengelder in Höhe von 3 Mrd. Euro an Forderungen und knapp 4 Mrd. Euro an Einlagen ausgewiesen. „Das entgegengebrachte Vertrauen unserer Mitglieder und Kunden wissen wir zu schätzen und so richten wir unser Handeln konsequent an genossenschaftlichen Werten aus“, so Andreas Jeske, Vorstandsmitglied der VR Bank in Holstein.
Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank mitsamt ihren Auswirkungen auf die Banken und ihre Kunden begünstigte wiederum die Geldanlage in Aktien und Investmentfonds, was sich im Provisionsergebnis der VR Bank in Holstein niederschlug. Dieses kletterte von 22,8 Mio. Euro aus dem Vorjahr auf 23,1 Mio. Euro für das Jahr 2020.
Die Kostenseite der Bank entwickelte sich im Vergleich zu den Vorjahren relativ konstant. Während in 2019 noch erhöhte Aufwendungen durch die Fusion vorlagen, waren die Ausgaben im vergangenen Jahr, bedingt durch die Corona-Pandemie, deutlich geringer. Viele Veranstaltungen und weitere Aktivitäten der Bank haben nicht in gewohntem Umfang stattfinden können.
Die Auswirkungen der Pandemie spürte die Bank auch erstmals in der Risikovorsorge. „Diese haben wir im Vergleich zum Vorjahr angehoben“, so Stefan Witt, „Es handelt sich um eine vorsichtige Betrachtung unseres Kreditportfolios. Wir beobachten die Entwicklung sehr genau und stehen in einem engen Austausch mit unseren von der Krise betroffenen Firmenkunden.“
Dennoch hat die VR Bank in Holstein ein sehr zufriedenstellendes Betriebsergebnis in Höhe von 0,98 % der durchschnittlichen Bilanzsumme erwirtschaftet und liegt damit oberhalb des Durchschnittswertes des Genossenschaftsverbandes. Das gute Ergebnis beschert den 54.696 Mitgliedern eine im Rahmen der Vertreterversammlung beschlossene Dividendenzahlung von 4,5 %. „Ein tolles Resultat für unsere Mitglieder“, freute sich der Versammlungsleiter
Hans-Jürgen Rüpcke, Aufsichtsratsvorsitzender der VR Bank in Holstein, „Ein herzliches Dankeschön an die gesamte Mannschaft der VR Bank in Holstein für dieses erfolgreiche Geschäftsjahr!“
Das Coronajahr 2020 brachte viele Veränderungen mit sich. Neben der Etablierung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen im Alltag hat sich auch das Bezahlverhalten der Kunden*innen verändert. Der Einsatz des kontaktlosen Bezahlens ist rasant angestiegen. Mittlerweile werden über 70 % der Banktransaktionen am Point of Sale bargeld- und kontaktlos durchgeführt. „Wir stellten auch, aus Angst vor möglicher Ansteckung, einen Rückgang der Frequentierung unserer Filialen fest“, berichtete Andreas Jeske. Das hat den Prozess der bankeigenen Digitalisierung nochmals beschleunigt. „Mittlerweile sind fast alle Mitarbeiter der VR Bank in Holstein mit
Laptops ausgestattet.“ Viele der über 116.000 Mitglieder*innen und Kunden*innen der Bank greifen vermehrt auf die digitalen Zugangswege der Bank zurück. „Sie nutzen dabei den Mix aus Telefon, E-Mail, Chat oder WhatsApp und verwenden unsere BankingApps zur Erledigung ihrer alltäglichen Bankgeschäfte“, erläuterte Andreas Jeske, „Auf dieses geänderte Kundenverhalten ist die VR Bank in Holstein bestens vorbereitet“, glaubt Jeske. Die Kunden*innen nutzen vermehrt das Angebot der „Digitalen Beratung“ über Videotelefonie. Wer jedoch weiterhin zur persönlichen Beratung vor Ort kommen möchte, ist herzlich willkommen.
“Wir haben unser KundenDialogCenter in den oberen Etagen der Filiale Schenefeld vergrößert und modern ausgebaut. Ebenso wurde die Filiale in Elmshorn am Koppeldamm komplett umgestaltet. Am Standort in Bönningstedt entsteht ein neues Wohn- und Geschäftshaus mit 15 Wohneinheiten und einer neuen VR Bank Filiale“, berichtete Andreas Jeske.
Es bleibt jedoch eine große Herausforderung in der heutigen Zeit gewinnbringend zu wirtschaften. „Wir möchten unsere Zukunft aktiv gestalten und prüfen daher regelmäßig die Zukunftsaussichten unserer Geschäftsstellenstruktur,“ so Andreas Jeske.
Neben den Geschäftszahlen hatte die VR Bank in Holstein auch Ihre Förderbilanz im Gepäck. „Zukunft gestalten wir auch durch die Förderung der Vereine und Institutionen in unserer Region. Das ist uns in der VR Bank in Holstein wie auch in unserer Bürgerstiftung
VR Bank in Holstein eine besondere Herzensangelegenheit“, berichtete Andreas Jeske.
So sind im vergangenen Jahr von der Bank 216.143 Euro als Spenden- und Sponsoringgeldern in die Region geflossen. Dazu gab es weitere Förderungen vielfältiger Projekte in Höhe von 123.600 Euro durch die Bürgerstiftung der VR Bank in Holstein.
Insgesamt ist durch die zahlreiche Teilnahme der gewählten Vertreter*innen an der virtuellen Vertreterversammlung ein Spendentopf in Höhe von 20.000,00 Euro generiert worden.
Diesmal werden die zu unterstützenden Projekte und Spendenempfänger jedoch nicht durch die Bank allein ausgesucht. „Mit einer neuen Spendenplattform für die Region können Vertreter, Mitglieder, Kunden oder auch unsere Mitarbeiter in Zukunft mitbestimmen, wohin unsere Spenden gehen sollen“ erläutert Rüpcke. Dies geschieht durch Ausgabe sogenannter Spendencoupons. Jeder kann auch selbst auf der Plattform spenden und seine Lieblingsvereine damit unterstützen. Voraussichtlicher Start der neuen Plattform wird nach den Sommerferien sein.
„Auch wenn wir erneut positive Erfahrungen mit dem Livestream-Format sammeln konnten, freuen wir uns umso mehr, wenn wir uns wieder mit unseren Vertreterinnen und Vertretern persönlich treffen können, wenn die Corona-Pandemie überwunden ist“, resümiert Hans-Jürgen Rüpcke nach der erfolgreich durchgeführten Vertreterversammlung.